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Stellplatz oder Campingplatz – Wo liegen die Unterschiede?

Heute möchte ich euch ein bisschen was zu den Unterschieden zwischen einem Stellplatz und einem Campingplatz erzählen.

Auf den ersten Blick erscheint der Unterschied vielleicht gar nicht so groß, doch der Camper Alltag ist auf Stell bzw.Campingplätzen schon ein anderer.

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Ich weiß noch genau wie es mir vor einigen Jahren ging, als ich mir den Traum vom Wohnmobil gerade erfüllt hatte und vor unendlich vielen Fragen stand.

Zu der Zeit, kurz bevor es für mich das erste Mal so richtig „on Tour“ ging, erzählte ich natürlich allen Leuten die es hören wollten (und auch denen die es nicht hören wollten) von der Erfüllung meines Traums. Nur in einer Hinsicht war ich extrem dämlich 🙂 !

Ich erzählte immer so, als hätte ich von dem ganzen Thema schon den aaaabsoluten Plan! Bei meiner Familie musste ich mich schon durchsetzten, da wollte ich mir vor Freunden und Bekannten keine Blöße geben.

Diese Taktik funktionierte auch so lange ganz gut, bis zu der Geburtstagsfeier meines Bruders. 

Natürlich hatte ich wiedermal allen möglichen Leuten von meinen Plänen erzählt.

Und natürlich tat ich mal wieder ganz cool so, als hätte ich von meinem zukünftigen Leben den absoluten Durchblick. Bis mich ein gute Freund meines Bruders, mit nur einer Frage, komplett aus dem Konzept brachte!

UND ISA, HASTE DIR SCHON DEN ERSTEN STELLPLATZ AUSGESUCHT? ERZÄHL, WO GEHT’S HIN?

 

Ok, da stand ich nun mit meinem suuuuper coolen Wissen und überlegte, will der mich jetzt auf den Arm nehmen?! WAS SOLL EIN STELLPLATZ SEIN? Meint er Campingplatz, oder was will der von mir???

Es dauerte also keine 3 Sekunden und wir beide wussten… ich bin aufgeflogen! Ich hatte leider absolut keine Ahnung von was er da eigentlich spricht! Ich hatte bis zu diesem Zeitpunkt noch nie etwas von einem Stellplatz gehört. Campingplatz, ja klar den kannte ich! Einen Parkplatz, den kannte ich auch!

Aber was zum Teufel soll ein Stellplatz sein?

So dauerte es auch nicht mehr lange und ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen, dass meine aller erste Frage, in einer der ganz großen Camping Facebook Gruppen, lautete…

Stellplatz, wie geht’s und wo liegen die Unterschiede?!

 

Damit ihr von Beginn an besser informiert seit, dreht sich heute also alles um den Vergleich:

 

Stellplatz vs. Campingplatz 

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Der Campingplatz:

 

  • Der Campingplatz ist ein eingezäuntes Areal, mit Anmeldung, Schranke und verschiedenen Bereichen.
  • Hier sind alle Camper willkommen, vom Zelt bis zum gemieteten Mobilheim.

  • Auf einem Campingplatz können die Plätze Monate im voraus reserviert werden (teilweise sehr zu empfehlen, gerade in den Ferien ).
  • Es gibt feste Parzellen und selbst wenn man den Platz mal verlässt um z.B. in die nächste Stadt zu fahren, bleibt einem die Parzelle für die Dauer des Aufenthaltes erhalten. 
  • Habt ihr also Parzelle 237 auf einem italienischen Campingplatz für die Dauer von 3 Wochen reserviert, dann ist und bleibt dies auch eure Parzelle. Selbst wenn ihr den Platz mal für ein paar Stunden (samt Wohnmobil) verlasst, eure Parzelle bleibt reserviert.
  • Bevor man auf den Campingplatz auffährt,hält man grundsätzlich vorne im Halte/Wartebereich an, meldet sich an der Anmeldung und bekommt dann seine Parzelle zugewiesen.
  • Es ist durchaus üblich, dass man den Campingplatz vorab (bzw. bei Anreise) komplett bezahlt. Manchmal (allerdings eher selten) kann man auch einen Teil vorab/ zu Beginn des Aufenthaltes bezahlen und den Rest vor der Abreise. Kenne ich den Platz noch nicht und gibt es die Möglichkeit der „50/50 Bezahlung“, nehme ich persönlich dieses Angebot gerne an, denn so hat man immer noch etwas „in der Hand“, sollte es mal negative Zwischenfälle geben (keine funktionierenden Duschen, dauerhaft extrem laute Nachbarn usw)
  • Meist werden Campingplätze für einen längeren Zeitraum gebucht, 14 Tage Sommerurlaub oder gar als Dauercampingplatz. Es ist natürlich auch möglich nur eine Nacht auf einem Campingplatz zu verbringen ( manche Plätze bieten dazu preisgünstige Quickstop Plätze von z.B. 18 – 9 Uhr an), aber die meisten Camper bleiben zumindest einige Tage, oder eben mehrere Wochen am Stück, auf dem Platz stehen.
  • Campingplätze bieten immer Wasser und Strom, Toiletten- Wasch- Dusch und Spülhäuser an.

  • Je nach Standard, also ob z.B. 2 oder 5 Sterne Campingplatz, gibt es außerdem noch Pools, Spielplätze, Cafes, Restaurants, Animation und Supermärkte innerhalb des Areals. Ganz große Plätze wie z.B. der „Union Lido“ in der Nähe von Venedig (der Union Lido ist einer der bekanntesten und größten Campingplatz Europas), bieten ein eigenes kleines „Dorf“ innerhalb des Campingplatzes. Da findet ihr also wirklich ALLES! Von den eigenen Wohnmobil Waschplätzen, über einen Werkstatt Service, bis zum Campingplatz Friseure.
  • Ohne Reservierung wartet man auf solchen Plätzen, in der Hauptsaison, allerdings auch gerne mal 2,3,4 Tage in der Warteschlange vor dem Campingplatz. (LEIDER KEIN SCHERZ!)
  • Wichtig, eigentlich ALLE Campingplätze haben eine ganz strikte Platzordnung.

  • So gibt es z.B. feste Ruhezeiten von 13-15 Uhr. In dieser Zeit ist die Schranke geschlossen und es gibt keine Möglichkeit auf den Platz auf zu fahren oder den Platz mit einem Fahrzeug zu verlassen. Manchmal gibt es feste Zeiten um den Müll weg zu bringen, feste Zeiten an denen der Pool geöffnet wird usw. usw. Es bestehen also meist ganz klare Regeln und wer sich nicht daran hält (z.B. Nachtruhe), wird auch durchaus dem Platz verwiesen. Natürlich nur wenn es „übertrieben“ wurde.
  • Hunde sind nicht immer erlaubt, die Mitnahme sollte also vorab geklärt werden und Hunde kosten meist extra.
  • Die Gesamtkosten setzen sich aus vielen verschiedenen Teilen zusammen.

  • Dazu gehören in aller Regel:- Kosten für den Wohnmobil oder Wohnwagen Stellplatz, Kosten pro Person, Kosten pro Kind (ab einem bestimmten Alter) und Hund und zusätzliche Leistungen wie z.B. eine „private Toilette“ o.ä. werden auch extra berechnet.
  • „Campings“ sind in aller Regel deutlich teurer als Stellplätze, bieten dafür aber auch mehr und ein sogenanntes „Camping Verhalten“ (also z.B. der Aufbau von Tischen, Stühlen, Markise, Vorzelt und Grill) ist erlaubt.
  • Es gibt unendlich viele Internetseiten von Campingplätzen auf denen man den Platz buchen kann.
  • Zur Auswahl des passenden Platzes bieten sich Campingplatz Führer wie  z.B. vom ADAC, oder auch Internetseiten wie https://www.campingplatz.de/ an.

 

IMG_0871-300x300 Stellplatz oder Campingplatz - Wo liegen die Unterschiede?[/dt_vc_list][/vc_column][vc_column width=“1/2″][dt_vc_list]

Der Stellplatz:

 

  • Stellplätze sind erstmal nur ausgewiesene Orte, auf denen Wohnmobile offiziell stehen können! Darüber hinaus gibt es 1000 verschiedene Möglichkeiten wie ein Stellplatz genau aussieht und wie die Nutzung, die Bezahlung und weiterer Service geregelt wurde.
  • Vorab zu einem ganz wichtigen Unterschied, Stellplätze sind zu 99,9% nur für Wohnmobile zugelassen, Wohnwagen oder gar andere Camping Formen sind nicht erlaubt

  • Dabei gibt es zig unterschiedliche Arten von Stellplätzen. Es gibt große Plätze, die von einem privaten Betreiber geführt werden und weit über 100 Parzellen haben und es gibt ganz kleine städtische Stellplätze, am Rande eines groß Parkplatzes, mit z.B. nur 3 Parzellen.
  • Ein weiterer wichtiger Unterschied besagt der Name eigentlich schon, STELLplatz. Stellplätze sind im Grunde NICHT dafür gemacht, z.B 14 Tage fest auf Ihnen, an einem Ort, zu urlauben. Darum gibt es auf einigen Plätzen auch vorgeschriebene höchst Standzeiten von 1- 3 Übernachtungen.
  • Genauso unterschiedlich wie die jeweiligen Stellplätze, ist die Nutzung der selbigen. Wenn allerdings an der Einfahrt zum Stellplatz nicht anders beschrieben ist gilt: Erstmal auffahren, selbständig eine nette Parzelle suchen und dann schauen, wo man bezahlt. Es gibt also häufig keine extra Anmeldung und bezahlt wird an einem Automaten.
  • Auf einigen, (insgesamt eher wenigen) Stellplätzen gibt es die Möglichkeit vorab Parzellen zu reservieren. Dieses Angebot besteht, wenn überhaupt, nur bei großen, privat geführten Plätzen. Doch gerade vor verlängerten Wochenenden ist es eine sichere Möglichkeit einen festen Platz zu ergattern. Gute Stellplätze sind beliebt und können gerade vor verlängerten Wochenenden auch schnell komplett belegt sein.
  • So verschieden wie die Stellplätze sind, ist auch ihr Aussehen und die gesamte Ausstattung. Da ist wirklich ALLES möglich! Es gibt Stellplätze mit großen, breiten Parzellen, die teilweise aus Schotter und Gras bestehe. Manchmal gibt es auch Stellflächen auf großen Wiesen oder direkt am Sandstrand, die keine festen Parzellen Begrenzung haben und genau so gibt es große Plätze auf Asphalt, auf denen die Wohnmobil Stellflächen nur so breit sind, wie die normalen PKW Parkplätze. Wenn auf solchen Plätzen zwei Wohnmobile z.B. gleichzeitig nebeneinander die Fenster öffnen wollen, kann es schonmal eng werden.

 

  • Auf ALLEN Stellplätzen gilt das Motto, weg gegangen, Platz vergangen!

 

  • Das bedeutet, verlasst ihr eure Parzelle um z.B. mit dem Bullie eine andere Stadt zu besuchen, habt ihr im Normalfall kein Recht die Parzelle zu reservieren. Wie gesagt, es ist eben ein STELLplatz. Hinstellen, das Leben, den Ort oder Strand genießen und dann geht es nach 1-2-3 Tagen auch weiter zu einem neuen Stellplatz, einer neuen Stadt einem neuen Strand.
  • Die Ausstattung der verschiedenen Stellplätze, ist genau so unterschiedlich wie die Lage. Ich stand schon auf Stellplätzen, die hatten sogar ein eigenes Wellness-Haus mit Sauna, und natürlich hatte dort auch jede Parzelle einen Stromanschluss, es gab Toiletten, Duschen, Brötchenservice usw. usw. Ich stehe aber auch regelmäßig auf ganz, ganz einfachen Stellplätzen mitten im Wald, zwischen den Dünen oder direkt am Strand. Da gibt es dann keinen Strom und schon recht keine extra Duschhäuser oder Toiletten. Dafür aber z.B. einen unglaublich schönen Sonnenuntergang und das totale “ Camping Gefühl“!
  • Je nachdem wie euer jeweiliger Stellplatz aufgebaut ist, ist auch ein sogenanntes “Camping Verhalten” erlaubt oder verboten. Auf den großen Stellplätzen könnt ihr meist unbesorgt Tische und Stühle vor das Womo stellen, die Markise ausfahren und sogar grillen. Es gibt aber auch kleine Stellplätze z.B. mitten in der Stadt, auf der Ecke eines ehemaligen Marktplatzes, da könnt ihr dann beruhigt im Womo schlafen, aber nicht anfangen den Marktplatz zum z.B. grillen zu nutzen.
  • Die Kosten für einen Stellplatz sind meist deutlich günstiger als Campingplatz Kosten.

  • Ganz einfache Plätze, die eher das Gefühl geben frei zu stehen, sind Stellenweise sogar kostenlos. Stellplätze mit allem drum und dran können mittlerweile allerdings auch gerne mal 15,18 oder 20 Euro pro Nacht kosten. Durchschnittlich liegen die kosten pro Nacht bei 8-12 Euro.
  • Hunde sind meistens erlaubt, in ganz seltenen Fällen gibt es aber auch Stellplätze mit Hundeverbot.
  • Stellplatz Informationen bekommt ihr über das Netz, den ADAC Stellplatzführer, oder am einfachsten, durch die ProMobil oder Campercontact App bzw. die Homepage http://www.campercontact.com/de/ . Dort erfahrt ihr z.B. auch, ob ein Stellplatz Reservierungen annimmt, wie die Ausstattung ist und ob Hunde willkommen sind.

 

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Mein Fazit Stellplatz vs. Campingplatz

 

Wenn ihr:

– Gerne lange an ein und dem selben Ort stehen möchtet und zudem wert auf einen kompletten Service legt,

–  Am liebsten einen festen Standort behalten möchtet und von dort aus die Region erkunden wollt,

–  mit Kindern unterwegs seid, die gerne auch mal alleine über den Platz toben wollen und das Animationsprogramm lieben,

 dann solltet ihr auf jeden Fall einen Campingplatz buchen.

Seid ihr mit dem Wohnwagen oder der Kombi Bulli und Zelt (für zusätzliche Schlafplätze im Sommer) unterwegs, dann bleibt euch eigentlich gar nichts anderes übrig, als Campingplätze zu nutzen.

Dagegen sind Stellplätze perfekt für Wohnmobil Roadtrips und einen kurzweiligen Aufenthalt von wenigen Tagen. 

Leider habe ich immer häufiger festgestellt, dass viele Stellplätze einem Campingplatz ähnlicher werden. Die Betreiber bieten immer mehr an, wodurch natürlich auch wieder die Preise steigen. Zudem wird die Nutzung der Stellplätze durch einige Mit-Camper ebenfalls immer Campingplatz ähnlicher.

Zwar bleiben die allermeisten Stellplätze auch weiterhin für Wohnwagen gesperrt. (Was kein böser Wille ist!  Hauptsächlich hat es damit zu tun, dass Wohnwagen meist nicht autark sind. Es gibt aber (Naturschutz) Gesetze, die den Stellplatz Betreibern vorschreiben, dass diese Plätze nur von autarken Mobilen genutzt werden dürfen. Abgesehen davon hat jeder Betreiber bedenken vor dem sogenannten „fahrenden Volk“. Wenn ein Platz erst einmal den Ruf weg hat, dass er von diesen Leuten belagert wird, kann es Jahre dauern bis diese Meinung wieder geändert wird)

Ich erlebe es allerdings immer häufiger, dass Parzellen über den gesamten Tag reserviert werden. PKW’s werden mit on Tour genommen und belegen die Wohnmobil Stellplätze. Oder der komplette Sommerurlaub wird über Wochen auf einem Stellplatz verbracht, der normalerweise eine Dauer von höchstens 3 Nächten vorschreibt.

Da die Camping Branche weiterhin einen riesen Zuwachs erlebt, sind viele Stellplätze gerade in der Hauptsaison voll belegt. Ob das oben genannte Verhalten einiger Mit-Camper dann der richtige Weg ist, lasse ich mal dahingestellt.

 

Stellplätze bieten ganz grundsätzlich gesagt eine einfache, lockere Art zu campen ohne große Reglementierungen an. Campingplätze haben häufig deutlich mehr Regeln, bieten dafür aber auch den größeren Service und gerade Kinder können sich auf Campingplätzen freier bewegen.

Welche Art zu campen euch lieber ist, liegt ganz an euren Wünschen und Vorstellungen eines perfekten Campingurlaubs.

Ich persönlich nutze vor allem Stellplätze, ich fahre aber auch gerade im Ausland, immer mal wieder einen Campingplatz an. Diese Nächte auf dem Campingplatz sind perfekt um Wäsche zu waschen, Batterien zu laden und mit viel Platz in ruhe zu duschen.

Egal für welche Form ihr euch entscheidet, ich wünsche euch ganz, ganz schöne, “entspannt aufregende”  Urlaubstage.

 

TSCHÖÖÖ eure

 

unterschrift-1 Stellplatz oder Campingplatz - Wo liegen die Unterschiede? & das Old Honk Team

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