Kategorien
Blog

Mit dem Bulli nach Südfrankreich

Mit dem Bulli nach Südfrankreich, gerade jetzt im Herbst eine super Tour!

Aktuell bin ich mal wieder mit dem Wohnmobil in Südfrankreich unterwegs und wollte mich bei euch mit ein paar Tipps melden, wo ihr auf einer Bulli Südfrankreich Tour eine super Zeit verbringen könnt.

Südfrankreich ist ein klasse Ziel für den Camping Herbst und Winter, denn das Klima ist durchgängug deutlich milder als bei uns in Deutschland.

Allerdings gibt es zwei Probleme hier unten, die ihr unbedingt beachten solltet. Zum einen schließen einfach extrem viele Campingplätze irgendwann ihre Pforten.  Da aktuell aber der Camping Boom so groß ist und die Plätze momentan noch überrant werden, womit die Betreiber selbst nicht gerechnet haben, kann es durchaus sein, dass einige Plätze doch noch länger öffnen als sie eigentlich geplant haben.

Da man aber nie sagen kann, auf welchen Platz dies zutrifft und die Plätze auch gerne ,mal innerhalb von einer Woche plötzlich geschlossen, oder doch wieder geöffnet werden (wir sind in Frankreich und hier ticken die Uhren anders), lohnt es sich einfach mal vorher anzurufen und zu fragen, ob der jeweilige noch ,oder wieder, Platz geöffnet ist.

 

Das zweite Problem ist ein deutlich ernsteres. Hier unten an der französischen Mittelmeerküste ist die Kriminalitätsrate ziemlich hoch. Solltet ihr euch überlegen nach Marseille zu fahren, würde ich euch davon dringendsten abraten. Marseille ist wirklich ein brisantes Pflaster. Und ihr solltet es auch unbedingt vermeiden, wie eigentlich überall in Frankreich, einfach eine Nacht auf einem Rastplatz zu nächtigen. Das geht zu oft in die Hose. Ihr habt es mit professionellen Diebesbanden zu tun, die klauen euch so schnell die Wertgegenstände aus dem Auto, selbst wenn ihr daneben schlaft, das bekommt ihr wirklich nicht mit!

Also, fahrt am besten auf gesicherte Stell- oder Campingplätze und lasst Marseille außen vor, dann habt ihr mit Sicherheit einen wunderschönen Urlaub.

 

 

Mit dem Bulli nach Südfrankreich –  Die Fahrt in den Süden

 

Bei der Fahrt in den Süden habt ihr die Wahl zwischen 2 Routen die jeweils ihre Vor- und Nachteile haben.

 

Möchtet ihr vielleicht noch einen Abstecher an den Atlantik machen, solltet ihr auf jeden Fall die Route über Belgien wählen.

Im Grunde ist dies auch die etwas kürzere Route, allerdings sind die belgischen Autobahnen wirklich mieß. Die Straßen haben nicht nur Schlaglöcher, die Autobahnen haben Schlagkrater.

Dementsprechend häufig bleiben auf diesem relativ kurzen Abschnitt Wagen mit Reifenschäden liegen. Ihr müsst also für diese Strecke Zeit einplanen und echt langsam fahren.

 

Aus diesem Grund und weil ich eh direkt in Richtung Mittelmeer wollte, dachte ich mir, ich fahre mal die andere Route, also auf der deutschen Seite bis ganz in den Süden Deutschlands und dann an der Schweizer Grenze entlang (aber auf französischer Seite) bis in den Süden Frankreichs.

Diese Strecke ist etwas länger, hat aber den ganz klaren Vorteil, dass man eben lange auf guten deutschen (Mautfreien) Autobahnen fährt und auch auf dem Weg durch Frankreich hat man sehr lange kaum Verkehr und ordentliche Straßenverhältnisse. Zudem halten sich die Mautkosten noch einigermaßen in Grenzen. Ich habe für den Weg, samt dem großen Wohnmobil, keine 100 Euro gezahlt. Das finde ich noch relativ fair. 

 

Der einzige riesen Nachteil an dieser Strecke ist der Abschnitt bei Karlsruhe, wenn sich die A8 und die A5 kreuzen. An dieser Stelle ist eh schon immer viel los, leider befindet sich dort aber auch noch eine riesen Baustelle. Ich wusste vorher nicht was mich erwartet und war dummerweise auch noch genau zum Feierabendverkehr an dieser Stelle. Satte 3,5 Stunden habe ich gebraucht, um diesen Bereich wieder zu verlassen.

Ich kann euch also nur raten, wenn ihr diese Strecke in den kommenden Monaten nutzen wollt, fahrt auf jeden Fall so, dass ihr nicht zu den Stoßzeiten vor Ort seid.

 

Noch ein letztes Thema, mittlerweile hat auch Frankreich einige Umweltzonen eingeführt. Aktuell gelten diese nur für die Innenstädte von Paris, Bordeaux und Lyon.

Ihr müsst also schauen, dass ihr nicht direkt durch diese Städte fahrt (auch nicht über die Stadtautobahn durch Lyon) denn dann könnte es teuer werden.

Es gibt aber gut zu fahrende “Umleitungen”, mein Navi (Navigon) hat diese Route automatisch gewählt.

 

 

 

IMG_0506 Mit dem Bulli nach Südfrankreich

 

Je nachdem welche Route ihr fahrt gibt es zwei Stellplatz Tipps von mir.

 

Kurz hinter der französischen Grenzen (Route Belgien) gibt es in Landrecis einen schönen kleinen, kostenlosen Stellplatz am Fluss.

Der Stellplatz bietet allerdings keinen Strom, aber ihr steht zwischen Fluss und einem kleinen Park mit Picknick Bänken usw. Der Stellplatz ist das gesamte Jahr über geöffnet.

Direkt hinter dem kleinen Stellplatz gibt es einen Supermarkt und im Centrum, ca. 500m entfernt auch einen Bäcker und eine Bank.

Ein wirklich guter Stopp für eine Nacht, zum Einkaufen, ruhig schlafen und um ausgeruht am nächsten Tag weiter zu tuckern.

 

Adresse: Avenue Dumey, 59550 Landrecies, Frankreich

 

Wenn ihr die andere Route nutzt und quer durch Deutschland fahrt, empfehle ich euch den Stellplatz an der Vita Classica Therme in Bad Krozingen.

 

Der Stellplatz und der Ort bieten wirklich ALLES. Hier habt ihr einen Stellplatz mit ALLEM DRUM UND DRAN, Strom, Wasser, Ver- und Entsorgung und auch der nahegelegene Ort ist sehenswert.

 

Wenn ihr im Herbst und Winter Tourt und gerne in die Sauna geht, würde ich euch empfehlen 2 Nächte an diesem Ort zu bleiben, denn wer den Stellplatz nutzt, bekommt deutliche Vergünstigungen für den Sauna und Thermen Besuch.

Der Stellplatz ist das ganze Jahr über offen, kostet allerdings auch 14 Euro.

 

Adresse: Wohnmobilstellplatz am Rebberg, 79189 Bad Krozingen, Deutschland

 

Weiter auf dem Weg mit dem Bulli nach Südfrankreich

 

IMG_8904-1024x769 Mit dem Bulli nach Südfrankreich
Blick vom Stellplatz auf den wunderschönen See bei St. Etienne

Sobald ihr in Frankreich angekommen seid, solltet ihr immer in Richtung Lyon fahren.

 

Kurz hinter Lyon liegt St. Etienne. Das ist auch ein guter Ort für das Navi, denn auf dem Weg nach St. Etienne nutzt ihr eigentlich automatisch die Umfahrung der Umweltzone Lyons.

In der Nähe von St. Etienne liegt ein wunderschöner See, der umringt ist von Bergen und genau dort befindet sich auch ein Stellplatz. Keine Sorge, ihr müsst keine hohen Berge im ersten Gang bewältigen, um an den Stellplatz zu kommen.

 

Auf dem Weg mit dem Bulli nach Südfrankreich ist dieser Stellplatz bei St. Etienne ein kostenloser  Traum

Direkt oberhalb des Sees befindet sich ein kleiner, kostenloser Stellplatz. Von dort habt ihr einen traumhaft schönen Blick auf den See, es gibt direkt vor dem Stellplatz eine Wiese zum Picknicken und Feuerstellen, einen kleinen Sandstrand zum Baden und wenn ihr Glück habt, ist auch noch das Restaurant neben dem Stellplatz geöffnet.

 

Wenn ihr unbedingt Strom benötigt, gibt es 2-3 Stromsäulen, diese sind aber eigentlich nur für den “Notfall” gedacht, denn ich meine eine STUNDE Strom kostet ca. 3 Euro.

Das sind halt diese für Frankreich ganz typischen Notstrom Säulen, sollten die Batterien mal komplett leer sein.

In der Hauptsaison müsst ihr leider damit rechnen, dass dieser Stellplatz kein Geheimtipp mehr ist. Allerdings gibt es rechts und links der eigentlichen Wohnmobilstellplätze noch viele weitere Parkplätze, die ihr gerade mit einem Bulli super nutzen könnt.

 

Der Platz ist eine echte französische, kostenlose Perle!

 

Adresse: Rue de la Plage, 42230 St. Victor sur Loire, Frankreich

 

Von diesem Platz in der Nähe von St. Etienne, seid ihr auch nur noch eine Tagesfahrt vom Mittelmeer entfernt.

 

Wenn ihr kein Problem habt Berge hoch und runter zu tuckern, solltet ihr euch vielleicht noch überlegen den See “Lac saint Croix” anzufahren. Das ist einer DER Hotspots der Gegend und soll traumhaft sein.

Ich selbst war allerdings noch nicht dort, weil es mir mit meinem alten Wohnmobil zu bergig ist, mit dem Bulli sind die kleinen Strassen besser zu nutzen.

Der See liegt halt wunder, wunderschön in den Bergen und ist türkis-blau.

Es gibt auch einen Campingplatz direkt am See, allerdings kann ich euch in dem Fall nicht sagen, wie lange dieser noch im Winter geöffnet haben wird.

 

Wenn ihr allerdings direkt in Richtung Mittelmeer fahrt, solltet ihr unbedingt den Ort Saint Maries de la Mer anfahren.

Hier gibt es unzählige verschiedene kleine und riesengroße Stell- und Campingplätze.

Gerade weil dieser Ort so extrem Womo freundlich ist, ist hier allerdings auch das gesamte Jahr über etwas los.

 

Ich selbst war z.B. an Silvester noch nie hier, habe aber durch Freunde schon gehört, dass selbst dann der Ort voll ist.

 

Wenn ihr im Herbst hierher fahrt, lohnt es sich auf einen Campingplatz zu gehen. Die Plätze sind in den Nebensaison bezahlbar und ihr steht hier nochmal deutlich schöner als auf den Stellplätzen.

Die Stellplätz sind für 1-2 Nächte ok, allerdings kostet ein Stellplatz auch um die 13 Euro und es gibt nichts. Kein Strom, keine Toiletten, nichts. Auf den Campingplätzen zahlt ihr 20-25 Euro und habt alle “Nettigkeiten” die so ein Platz bieten kann, sogar samt Pool und Rutschen für die Kids.

Aufgepasst, aktuell sieht es noch so aus, als würden die Campingplätze Anfang November schließen.

 

Adresse: D38, 13460 Saintes Marie de la Mer, der Campingplatz Clos du Rhone liegt auf der selben Strasse, ca. 200 m hinter dem Stellplatz.

 

IMG_9004-1024x768 Mit dem Bulli nach Südfrankreich
Milla am Strand, im Hintergrund seht ihr schon den Stellplatz

Abgesehen von den Stellplätzem hat Saint Maries de la Mer auch einen echt schönen kleinen, alten Ortskern. Montags und Freitags ist Markt und am Hafen gibt es viele kleine Lokale, Ausflugsboote usw.

Wer möchte kann hier ihr an jeder Ecke Pferde für Strandausritte mieten und kurz hinter dem Stadtkern gibt es tausende von Flamingos zu sehen.

 

Auch Avignon ist von hier aus nicht weit entfernt, innerhalb von 90 Minuten seid ihr mitten im Zentrum, perfekt für einen Tagesausflug.

 

Wenn ihr dann doch noch weiter am Mittelmeer entlang fahren möchtet und mal Saint Tropez erleben wollt, empfehle ich euch den privaten Stellplatz M.Quilichini.

Dieser ist mit 16 Euro der günstigste Stellplatz weit und breit, liegt direkt an der Küste, bietet Strom, Ver und Entsorgung usw. und hat das gesamte Jahr über geöffnet.

 

Adresse: Chemin de la Moutte, 83990 St. Tropez

 

Bis zum Zentrum von Saint Tropez sind es 3 km, aber ich sage euch, dies ist mit Abstand der beste und bezahlbarste Platz weit und breit. Ihr könnt aber natürlich auch bis zu 66 Euro für einen Campingplatz in der Nähe zahlen.

 

Gut Saint Tropez ist schon sehens- und erlebenswert. Ein Getränk in einer der Strandbars und ein Spaziergang entlang der Hafenpromenade… das ist schon etwas besonderes. Man darf nur niemals auf die Preise schauen 🙂 … aber ein Erlebnis ist es nunmal.

 

IMG_9239-1024x768 Mit dem Bulli nach Südfrankreich
Auf den Stell und Campingplätzen läuft es im Herbst deutlich ruhiger ab, wenn euch nicht gerade der Camping Boom dazwischen kommt.

Mit dem Bulli nach Südfrankreich – Fazit

 

Wer mit dem Bulli nach Südfrankreich fährt, kann im Herbst, oder Spätherbst eine echt wunder, wunderschöne Zeit erleben. Die Plätze sind nicht mehr sooooo voll, das Klima ist nicht mehr brütend heiß, aber wir haben immer noch angenehme 24-26 Grad, alles läuft etwas ruhiger und entspannter ab und ich habe auch das Gefühl, die Einheimischen sind deutlich freundlicher und herzlicher als im stressigen Sommer.

Noch einmal Sonne tanken bevor der Winter kommt, das klappt hier an der Mittelmeerküste extrem gut. Das Meer ist zwar bei weitem nicht so schön und brausend wie der Atlantik, aber das Meer, sowie das Klima, sind eben angenehm mild.

 

Also, nichts wie los… rein in den Bulli und ab in den Süden. Innerhalb von 3 Tagen seid ihr mit dem Bulli ganz entspannt hier unten. 

 

Ich wünsche euch einen super schönen, goldenen Herbst,

 

Eure

 

unterschrift-1 Mit dem Bulli nach Südfrankreich